Wasser ist wichtig, denn es ist an allen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Im Betrieb sollte man sich Schritt für Schritt einen Überblick über dessen Qualität verschaffen und die richtigen Maßnahmen einleiten. Nur wenn die Wassergüte stimmt, ist auch mit hohen tierischen Leistungen zu rechnen.
Als erste Frage stellt sich, von welcher Qualität das Wasser ab der Hauptleitung ist. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Stadtwasser oder eigenes Brunnenwasser handelt. Beides kann in bestimmten Parametern von sehr guter oder eher mäßiger Qualität sein. Tränkewasser sollte Trinkwasserqualität haben. Wichtig ist, die entscheidenden Wasserparameter zu kennen, stetig zu messen und gegebenenfalls anzupassen. Dazu gehören u. a. Gehalte an Eisen und Mangan, der pHWert, die Wasserhärte und vor allem die mikrobiologische Unbedenklichkeit. Zur Ermittlung des Qualitätsstatus sollten mindestens an der Hauptleitung, im Vorraum und an verschiedenen Tränkesträngen Proben entnommen und im Labor untersucht werden. Für jeden Stall kann so ein Probenplan erstellt und durch feste Beprobungsintervalle der eigene Fort oder gegebenenfalls auch Rückschritt kontrolliert werden. Die Beprobungen sollten mindestens jährlich, bei gesundheitlichen Auffälligkeiten der Tiere deutlich häufiger erfolgen.
Was tun bei chemischen Abweichungen?
Bei abweichenden Werten in der Wasserhärte eignen sich chemische Enthärtungsanlagen, die über mit Natrium versehene Harzmassen den im Wasser enthaltenen Kalk entfernen. Bei erhöhten Eisen und ManganGehalten eignen sich Enteisungsanlagen, die dem Wasser unterirdisch über den Bohrbrunnen Sauerstoff zuführen und zu einer Eisen und Manganoxidation im Gebiet der Wasserentnahme führen. Dadurch fällt Eisen und Mangan im Erdreich aus und wird nicht in die Leitungen gefördert. Weiterhin sind Kiesbettfilteranlagen im Gebrauch, bei denen Eisen bzw. Mangan entfernt wird. Vor und nach der Aufbereitung sollte das Wasser gefiltert werden, damit keine Schwebstoffe in die Rohre gelangen. Bevor das Wasser im Stall in Augenschein genommen wird, muss es neben der chemischen auch eine mikrobiologische Untersuchung durchlaufen, um eine Verkeimung der Hauptleitung auszuschließen.
Verkeimungsrisiko bereits in den Leitungen im Vorraum hoch
Bereits in den Leitungen der Vorräume ist das Risiko der Wasserverkeimung sehr groß. Grund dafür sind Schaugläser der Wasserfilter mit Ablagerungen als Nährboden auf den Filterbatterien, Dosiereinrichtungen, offene Wasserbecken und Anmischbehälter. Durch Eindosierung von Vitaminen, Medikamenten, Ergänzungsfuttermitteln und ätherischen Ölen wird die Leitung überdies von innen stark verunreinigt. In das Wassersystem eingedrungene Erreger nutzen diese Ablagerungen als Nährmedium und können sich rasant vermehren. So entsteht Biofilm... MEHR LESEN (PDF)