Futter ist der größte Kostenpunkt in der Hähnchenmast. Bestes Futter ermöglicht eine gute Futterverwertung und passgenaue Mastgewichte. Doch zu einer erfolgreichen Hähnchenmast gehört noch mehr. Ralf Großmann aus Wildeshausen setzt auf ausgefeilte Technik, gute Beratung und eine strikte Organisation der Arbeitsabläufe.
Die Erzeugung von Hähnchenfleisch ist global auf dem Vormarsch. 2018 betrug der Verzehr an Geflügelfleisch laut BLE 13,2 kg pro Kopf. In Deutschland lag der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2017 knapp unter 100 %. Aufgrund dieser regen Nachfrage nach Geflügelfleisch ist es für viele Landwirte eine Option, neben den bestehenden Betriebszweigen in die Hähnchenmast einzusteigen. Ralf Großmann ist einer von ihnen: Der Landwirt ist schon seit vielen Jahren Hähnchenmäster, in diesem Jahr (2020) erreicht er den 80.sten Mastdurchgang. 2010 baute er den Doppelhähnchenmaststall mit zusammen 64.000 Mastplätzen im niedersächsischen Aldrup bei Wildeshausen. Neben den Hähnchen bewirtschaftet er gemeinsam mit seiner Frau Ina Rüdebusch-Großmann noch den eigentlichen Familienbetrieb mit ca. 240 Sauen im geschlossenen System. Die zum Betrieb gehörenden Ackerbauflächen lässt er in Lohn bewirtschaften, um sich verstärkt auf die Tiere konzentrieren zu können. Wenn Ralf Großmann morgens in den Stall kommt, gilt sein erster Blick den Hähnchen. „Ich gehe langsam durch den Stall und schaue mir die Tiere an. Sind sie munter, fressen sie, sieht das Gefieder gut aus, wo halten die Tiere sich vermehrt auf? Das Verhalten der Tiere gibt mir Aufschluss über ihr Wohlbefinden, die Luftqualität im Stall und die Temperatur. Erst wenn ich mich vom Wohl der Tiere überzeugt habe, gehe ich ins Büro und erledige die dort anfallenden Arbeiten.“ Tierwohl ist für ihn sehr wichtig, deshalb ist er auch Mitglied bei der Initiative Tierwohl. Beschäftigungsmaterial und die Höchstgrenze von 35 kg Gewicht je m² sind für ihn seither selbstverständlich.
Futterverwertung muss stimmen
Ralf Großmann mästet seine Ross 308-Hähnchen für die Sprehe-Gruppe. Ein großer Vorteil ist für ihn dabei die freie Futterwahl. Seit etwa 1,5 Jahren bezieht er das Futter von der BEST 3 Geflügelernährung GmbH in Twistringen. Die Futterverwertung sowie die Mastgewichte sind mit dem Futter besser geworden. „Aktuell liegt die Futterverwertung bei 1:1,47, das ist sehr gut“, äußert sich Ralf Großmann zufrieden. Die Verwertung des Futters zum Aufbau des Lebendgewichts ist für die Wirtschaftlichkeit der Hähnchenmast sehr wichtig, denn das Futter macht über 60 % der Kosten und damit den größten Kostenblock aus. Deshalb ist es elementar, dass die Tiere das Futter bestmöglich in Zunahmen umsetzen. Auch ein weiteres wichtiges Kriterium in der Geflügelmast erreicht Ralf Großmann mit dem neuen Futter: Die Fußballen sind in sehr gutem Zustand, da die Einstreu trocken ist.
Fundierte Beratung durch BEST 3
Ralf Großmann füttert seine Tiere in 5 Phasen: ein Futter für die Startphase, dann 3 verschiedene Futter für die Mast sowie eines für die Endmast. Hofeigenen Weizen dosiert er ab dem 1. Mastfutter über ein separates Silo in einer Menge von 8 % bis 12 % dazu. Damit die Tiere die verschiedenen Futterphasen gut verdauen können, achtet Ralf Großmann darauf, die Phasen zu verschneiden. „Ab dem ersten Mastfutter wird verschnitten. Außerdem gebe ich den Tieren bis zum 26. Masttag täglich eine Futterpause von 3 Stunden, damit die Futterschalen einmal am Tag ganz leer gefressen werden.“ Damit erreicht der Landwirt, dass keine Reste liegen bleiben und die Futterschalen dadurch sauberer sind. Das gesamte Futter ist nach VLOG-Standard frei von Gentechnik, worauf der Vermarkter und Ralf Großmann sehr viel Wert legen. „BEST 3 bietet eine gute Beratung. Für mich zuständig ist Paul Westermann. Er ist Tierarzt und selber Hähnchenmäster, kennt dadurch die Praxis gut und kann deshalb sehr umfassend beraten. Außerdem bietet BEST 3 einen tollen Service an und geht individuell auf Kundenwünsche ein“, so der Landwirt. Um Resistenzen zu vermeiden und die Effektivität zu erhöhen, nahm BEST 3 etwa bei Ralf Großmann vor einem Jahr ein sogenanntes „clean up“ vor, was bedeutet, dass die Kokzidiostatika im Futter ausgetauscht wurden.
Passgenau abgestimmte Abläufe
Großmann praktiziert die sogenannte Mittel- bis Langmast im 6-Wochen-Rhythmus mit einem Zielgewicht bei Ausstallung von 2.400 g. Er nutzt das Splittingverfahren: Am 29./30. Masttag erfolgt der Vorgriff, die Hähnchen haben dann ein Gewicht von etwa 1.630 bis 1.730 g. Bei der Endaustallung nach 36 bis 37 Tagen wiegen die Tiere zwischen 2.400 und 2.500 g. Durch eine straffe Organisation schafft Ralf Großmann es, alle 42 Tage neue Küken einzustallen, es sei denn es kommen Feiertage dazwischen. Diese enge Taktung erfordert ein gutes Zusammenspiel aller beteiligten Firmen. „24 Stunden nach der Ausstallung ist der Stall im Idealfall bereits ausgemistet, gewaschen und desinfiziert. Nach einigen Tagen Ruhe heize ich den Stall in Schritten von 25 °C auf 35°C auf, streue ein, spüle die Tränken nochmal durch – dann kommen schon die Küken. Durch diesen schnellen Zyklus kühlt der Stall nie aus, das ist ein klarer Vorteil“, weiß Ralf Großmann.
Nah am Tier
Vor einiger Zeit hat er einen Wärmetauscher eingebaut, um Energiekosten zu sparen. Die Abluft wärmt die Zuluft auf, was insgesamt zu einer besseren Luftqualität führt. „Die Ventilatoren im Stall brauchen zwar viel Strom, aber der Wärmetauscher rechnet sich trotzdem. Die höhere Luftrate sorgt für einen schnelleren Luftaustausch. Die Luftfeuchtigkeit im Stall ist niedriger, die Kükenverluste sind reduziert und ich spare bis zu 45 % Gas an den Gaskanonen ein“, berichtet der Landwirt. Auch mit Hitze kommt die Technik gut klar, wie Ralf Großmann in den letzten beiden heißen Sommern feststellen konnte: Eine Sprühkühlung hält den Stall unter Außentemperatur. „Ich verlasse mich dann allerdings nicht komplett auf die Technik, denn bei so vielen Tieren steht zu viel auf dem Spiel. Das Zusammenspiel zwischen Lüftung und Sprühkühlung muss genau passen. Es kommt an heißen Tagen deshalb schon mal vor, dass ich die ganze Zeit bei den Tieren im Stall bleibe, damit ich schnell reagieren kann, falls die Temperatur doch steigen sollte.“ Sein Motto: Je zeitiger er auftretende Veränderungen wie Krankheiten, Zugluft, suboptimale Temperaturen, etc. erkennt, desto besser kann er Krankheiten vorbeugen. Nah am Tier, unterstützt durch gutes Futter, beste Beratung und ausgefeilte Technik – das ist Ralf Großmann´s Erfolgsrezept.
Betriebsspiegel landwirtschaftlicher Betrieb Großmann:
- Familienbetrieb
- 64.000 Hähnchenmastplätze
- Ca. 240 Sauen im geschlossenen System
- 2 Mitarbeiter
Betriebsart | Familienbetrieb |
Tierhaltung | 64.000 Hähnchenmastplätze |
Ca. 240 Sauen im geschlossenen System | |
Mitarbeiter | 2 |
Tabelle: Übersicht der letzten 3 Durchgänge mit dem Futter der BEST 3: Die Futterverwertung verbessert sich kontinuierlich.
3. Durchgang | Ø Gewicht (g) | Masttage (d) |
---|---|---|
Vorgriff | 1.750 | 29 |
Endausstallung | 2.505 | 37 |
Futterverwertung | 1:1,49 |
2. Durchgang | Ø Gewicht (g) | Masttage (d) |
---|---|---|
Vorgriff | 1.806 | 30 |
Endausstallung | 2.416 | 36 |
Futterverwertung | 1:1,47 |
1. Durchgang | Ø Gewicht (g) | Masttage (d) |
---|---|---|
Vorgriff | 1.685 | 29 |
Endausstallung | 2.553 | 37 |
Futterverwertung | 1:1,47 |